Handbuch der Malediven




Kapitel  6 

Gliederfüßer

7

/ 8

Krebse der Malediven

Ordnung Zehnfußkrebse - Decapoda

Unterordnung  Garnelen - Natantia

Familie Putzergarnelen - Hippolytidae

Gattung Saron

Gemeine Marmorgarnele - Saron marmoratus Olivier, 1811

Common marble shrimp

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m        Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Gemeine Marmorgarnele Saron marmoratus Olivier, 1811

Diese Garnele putzt nicht nur andere Fische, sondern frisst einfach alles. Ob es Korallenpolypen sind , oder Aas, dieser Art scheint alles zu schmecken.

Wollte man sie damals finden, musste man schon nachts ins Meer steigen. Auch dann war es nicht leicht, ein Foto zu machen. Hell durfte das licht nicht sein. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit entschwanden sie in die vielen Spalten des Riffs.

Man sollte sie überall in den warmen Meeren finden. Durch den Suez-Kanal sollen sie sogar ins Mittelmeer eingewandert sein. 2013 wurden sie vor der Küste des Libanon nachgewiesen.

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m           Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Gattung Parhippolyte

Zuckerrohrgarnele - Parhippolyte uveae (Borradaille, 1899)

Eng.: Sugar cane shrio

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m          Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Zuckerrohrgarnele - Parhippolyte uveae (Borradaille, 1899)

Zugegeben, kein schönes Foto, aber das einzige. Die kleinen Garnelen waren später nicht mehr zu finden, wie überhaupt ein starker Rückgang aller Invertebraten nach 1998 zu verzeichnen ist.


Diese Art lebt in kleinen Gruppen in Hafenmauern und bietet ihre Putzerdienste ab beginnender Dämmerung an. Die grauen Querstreifen erinnern an die Zuckerrohrpflanzen. Sie werden nur ca. 3 cm groß.


Vorkommen: Gesamter Indopazifik.

Familie Scherengarnele - Stenopodidae

Blaubein-Scherengarnele - Stenopus cyanoscelis  Goy, 1984

E: Cleaner shrimp

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m       Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Blaubein-Scherengarnele - Stenopus cyanoscelis Goy, 1984

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m           Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Scherengarnelen sind mit 6 Scheren an den ersten drei Beinpaaren ausgestattet. Die großen, auffallenden Scheren befinden sich aber erst am dritten Beinpaar, das obendrein noch prächtige Farben aufweist und wie der Körper gezeichnet ist.


Nachts sind die Blaubein-Scherengarnelen an ihren langen weißen Antennen überall leicht auszumachen. An nicht so bewegten Stellen am Riff sieht man die weißen Fühler im Schein der Lampe in kleinen Spalten und Höhlen aufblitzen.


Scherengarnelen sind standorttreu. Einem einmal gewählten Partner bleiben sie ein Leben lang ebenfalls verbunden. Aquariumbeobachtungen zeigen ein im Tierreich ungewöhnliches Verhalten der Männchen: Sie füttern ihr Partnerin! Ungewöhnlich ist auch ein Hochzeitstanz, den beide vor der Begattung aufführen. Das Weibchen lagert Sperma in einer besonderen Tasche und kann, wie bei allen Garnelen üblich, einige Zeit lang unabhängig vom Männchen ihre Eier befruchten.


Vorkommen: Indischer Ozean.

Größe : 10 cm, Tiefe: 1 m           Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Nachts an der Hafenmauer von Kuredu war vor dem Gau mit der Warmwasserwelle im April 1998 noch richtig was los.

Familie Knallkrebse - Alpheidae

Knallkrebs - Alpheus sp. 

E: Snapping shrimp

Größe : ca. 10 cm, Tiefe: 1 m            Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Knallkrebs Alpheus sp. 

Knallkrebse wurden im 2. Weltkrieg bekannt. Die sehr lauten Knallgeräusche störten die Sonarortung. Den Knall erzeugen die Krebse mit den Scheren. Diese haben runde glatte Platten. Beim Öffnen kleben die durch Adhäsionskräfte stark zusammen und können nur mit großer Kraft geöffnet werden. Dabei bildet sich durch einen Wasserstrahl eine mit Dampf gefüllte Blase (Kavitationsblase). Implodiert die Blase, wird ein Druckimpuls von 10 bar freigesetzt. Neben dem extrem lauten Knall ist ein Lichtblitz von 5.000 Kelvin zu sehen. Beides wird als Waffe und zur Abwehr eingesetzt und betäubt sogar kleine Fische.
Der Knall- oder Pistolenkrebs lebt mit einer Grundel zusammen. Mit seinen Scheren baut er die Höhle und hält sie in Schuss. Der Krebs kann schlecht sehen und hält mit seinen Fühlern Kontakt mit der Grundel.

Erkennt diese einen Feind oder eine Störung, verschwindet der Krebs mit einem kräftigen Schlag rückwärts in der Höhle.

Zu finden waren die beiden im flachsten Wasser über den Geröllfeldern an der Insel Embudu. Man muss allerdings ziemlich lange sehr ruhig dort umher schnorcheln, um bei den scheuen Partnern zum Bild zu kommen. Es reichte auch nur für ein einziges Foto.